Montag, 03. Mai 1982
Am vergangenen Freitag, den 30. April 1982, hat die Redifussion auf ihrem Regionaldrahtfernsehnetz Zürich die Sendung der «Teleziitig» aufgenommen. Gleichzeitig hatte das lokale Abonnementsfernsehprogramm «TeleClub» seine Premiere. Durch die «Teleziitig» sollen Aktualitäten aus dem lokalen Bereich verbreitet werden, sie kann kostenlos auf dem Regionalfernsehnetz der Rediffusion empfangen werden. Das «TeleClub»-Programm besteht aus Unterhaltungsfilmen; für seinen Empfang ist der Einbau eines sogenannten Decoders im Empfangsgerät notwendig. Der Einbau kostet 90 Franken. Weiter wird für den Empfang des «TeleClub»-Programms eine monatliche Gebühr von 28 Franken erhoben. Die «Teleziitig» kann gegenwärtig in den Gemeinden Zürich, Kloten, Opfikon, Thalwil und Unterengstringen empfangen werden.
Die «Teleziitig» vermittelt Lokalnachrichten, die vorläufig auf 32 Seiten zusammengefasst sind und während 24 Stunden empfangen werden können. Die Seiten werden zweimal täglich ausgewechselt und auf einen aktuellen Stand gebracht. Die Rediffusion hat eine kleine Nachrichtenredaktion eingerichtet, welche an die Lokalberichterstattung der Depeschenagentur angeschlossen ist. Im weitem sind, wie an einer Pressekonferenz der Rediffusion ausgeführt wurde, die Redaktionen der Zürcher Tageszeitungen eingeladen, Aktualitäten sowie Hinweise auf eigene Berichte der «Teleziitig» zur Verfügung zu stellen.
Als Trägerschaft der «Teleziitig», die finanziell ausschliesslich vom «TeleClub» getragen werden soll, wird eine «Stiftung für Lokalrundfunk Zürich» gegründet. Im bereits bestehenden Stiftungsrat, der von Dr. Walter Brunner, Gemeindepräsident von Thalwil, präsidiert wird, sind die Stadt Zürich und die Rediffusion sowie politische Parteien des Kantons Zürich, der Landesring, die CVP, die EVP und die FDP, vertreten. Die SVP habe ihre Mitwirkung zugesagt, während die Stellungnahmen der SP sowie jene des Kantons Zürich noch ausstehen, wurde an der Pressekonferenz erklärt.
Für den als Lokalfernsehen bezeichneten Versuch habe der Bund eine Bewilligung erteilt, die sowohl räumlich als auch zeitlich begrenzt ist. Pierre Meyrat, Direktor der Rediffusion, gab der Hoffnung Ausdruck, dass bald weitere Gemeinden in den Empfangsbereich einbezogen werden. Ob Aussicht darauf besteht, dass der Bund nach Ablauf der Experimentierfrist, nach dem 30. Juni, eine definitive Betriebsbewilligung erteilt, darüber wollte Meyrat sich nicht äussern, auch zu finanziellen Fragen nicht; immerhin sprach er davon, dass es mehrere Jahre brauchen werde, um die Millioneninvestitionen für die neue Art des Kabellokalfernsehens zu amortisieren.